Was zunächst als Kleinbrand von Kartonage in einem Industriebetrieb begann, entwickelte sich zu einem spannenden Messtechnikeinsatz für den ABC-Zug.
Die Feuerwehr Taufkirchen stellte bei Belüftungsarbeiten nach einem Kleinbrand in einem Industriebetrieb fest, dass ein unerwarteter und undefinierbarer Geruch auftrat, welcher trotz Druckbelüftung weiter zunahm. Der rasch hinzugezogene Fachberater CBRNE des ABC-Zugs bestätigte den Geruch und stellte vor Ort fest, dass ein mitgebrachtes Messgerät (Photoionisationsdetektor) im Inneren des Gebäudes stark ausschlug, was auf die Anwesenheit gefährlicher Gase hindeuten kann.
Der Verdacht fiel zunächst auf austretendes Kältemittel aus der verbauten Kühlanlage, weshalb zur Bestätigung mehrere Luftproben genommen wurden. Zudem nahmen die Kräfte der Feuerwehr Proben einer öligen Flüssigkeit, welche im Bereich der Kühlanlage gefunden wurde.
Überraschend konnte die Analyse des ABC-Zugs den Verdacht auf Kühlmittel jedoch nicht bestätigen. Die Gasprobe enthielt keine der erwarteten Fluorkohlenwasserstoffverbindungen, welche in der Anlage als Kältemittel eingesetzt werden. Die ölige Flüssigkeit hingegen konnte als sog. Zitronenöl bestimmt werden – ein ätherisches Öl aus der Schale von Citrusfrüchten.
Nach kurzer Recherche stand fest: Bei der öligen Flüssigkeit handelte es sich um ein Konzentrat eines Reinigungsmittels für Klimaanlagen, welches als Hauptbestandteil das stark riechende Zitronenöl enthält. Dieses war wohl vor dem Brand in geringer Menge ausgetreten und war Ursache für den unerwarteten Geruch.
Nachdem das Reinigungsmittel durch die Feuerwehr aufgenommen und der Raum nochmals belüftet worden war verflog der Geruch und der Einsatz konnte beendet werden.