Gemeinsame Übung zur Dekontamination verletzter Personen

Gemeinsame Übung zur Dekontamination verletzter Personen

In Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft in München übte der ABC-Zug mit der Freiwilligen Feuerwehr München-Stadtmitte gemeinsam die Dekontamination von Verletzten nach Unglücken oder Terroranschlägen.

Stellen Sie sich vor, es geschieht ein Unglück oder Anschlag mit gefährlichen Stoffen. Menschen werden verletzt und benötigen dringend Hilfe. Doch wie bekommt man die Verletzten in umliegende Krankenhäuser, ohne den Stoff weiter zu verteilen und damit die Bevölkerung und Einsatzkräfte zu gefährden?

Vor dem Hintergrund der Spiele der Fußball-Europameisterschaft in München fand am 06.04.2024 zu diesem Thema eine Großübung mit Kräften der Stadt und des Landkreises München statt. Gemeinsam übten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr München-Stadtmitte, des ABC-Zugs München-Land, der Berufsfeuerwehr München, sowie der Rettungsdienste MKT und des Bayerischen Roten Kreuz verletze Personen zu dekontaminieren und patientengerecht zu versorgen.

Ein graues Zelt vor der Fahrzeughalle der Feurwache 4. Davor ein Mensch mit blauer Weste auf der "Kater ML 67/1 Dekontamination" steht.

Aufbau der Zeltstraße für die Dekontamination von Verletzten

Ein besonderes Augenmerk lag auf der gegenseitigen personellen Unterstützung. Eine solche Lage würde in Echt enorme Mengen an Material und große Zahlen von Einsatzkräften erfordern. Übungen wie diese ermöglichen es dem ABC-Zug und der Feuerwehr München, sich im Ernstfall gegenseitig effizient zu unterstützen und voneinander zu lernen. Zudem bot die Übung die Gelegenheit zum Austausch von Erfahrungen im Umgang mit dem komplexen System zur Dekontamination verletzter Personen.

Die Übung wurde unterstützt durch eine große Anzahl von Lagedarstellern, die durch realistische Schminkung und Verhalten ihr Bestes taten, um (zum Wohle der Ausbildung) den Einsatzkräften das Leben schwer zu machen und damit zur Eindrücklichkeit der Übung beitrugen. Die Darsteller spielten dabei auch eine Vielzahl fordernder Sonderfälle ein, wie bspw. die Rettung bettlägeriger Personen, Menschen im Rollstuhl oder mit geistiger Einschränkung. Hieran konnten die Einsatzkräfte erfahren, wie schwierig ist, eine liegende Person zunächst zu entkleiden, gründlich zu waschen und anschließend für den Abtransport vorzubereiten. Was die Kräfte zunächst nicht wussten: Einige der Darsteller waren zudem mit UV-Farbe markiert, mit der im Nachgang der Erfolg der Dekontamination kontrolliert wurde.

Dekontamination einer verletzten Person sowie Übergabe an den Rettungsdienst

Die Fußball-Euromeisterschaft bringt nicht nur Sportbegeisterung, sondern auch eine Vielzahl potenzieller Gefahren mit sich. Mit großen Menschenansammlungen und öffentlichen Veranstaltungen steigt das Risiko von Unfällen, insbesondere im Kontext erhöhter Sicherheitsbedenken und möglicher Gefährdungsszenarien. Daher ist es von größter Wichtigkeit, dass wir als Einsatzkräfte bestmöglich vorbereitet sind, um schnell und effizient Hilfe leisten zu können.

Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr München ist von hohem Wert. Durch den Austausch von Fachwissen und die gemeinsame Übung konnten wir unsere Fähigkeiten verbessern und unsere Einsatzbereitschaft stärken. Wir möchten uns bei allen beteiligten Mitgliedern der Feuerwehr München für die Einladung zu dieser Übung bedanken. Gemeinsam können wir viel erreichen und dafür sorgen, dass unsere Gemeinden auch in diesen Zeiten sicher und geschützt bleiben.

Wir bedanken uns herzlich beim Klinikum rechts der Isar, beim Sanitätshaus-Orthopädietechnik Gottinger sowie bei Hörgeräte Seifert in der Einsteinstraße für die Unterstützung mit Übungsmaterialien.