Am Montagnachmittag wurde unsere Analytikeinheit von der Feuerwehr Taufkirchen zur Klärung eines unbekannten Geruchs in einer Lagerhalle hinzugezogen. Solche Einsätze sind Routine für den ABC-Zug und können in der Regel in kurzer Zeit durch ungefährliche Ursachen erklärt werden.
In diesem Fall ergaben die Messungen jedoch, dass in der Halle hochgiftiger Phosphorwasserstoff vorhanden war. Die festgestellte Konzentration von 2 ppm Monophosphan lag 20-fach über dem zulässigen Grenzwert für Arbeitsstätten und war in erheblichem Maße gesundheitsschädlich, sodass dringender Handlungsbedarf bestand. Da die Freisetzung jedoch bereits seit mehreren Tagen bestand, hatte sich der Geruch in der gesamten Halle verteilt, weshalb die Quelle zunächst nicht gefunden werden konnte. Daher wurden zur Abarbeitung der Einsatzlage weitere Kräfte der Feuerwehr, des ABC-Zugs, der Polizei und des Rettungsdienstes hinzugezogen.


Um die Ursache ausfindig zu machen, wurde die Halle zunächst durch den Großlüfter der Feuerwehr Taufkirchen belüftet und anschließend durch die Feuerwehr und den ABC-Zug mit hochempfindlicher Messtechnik untersucht. Parallel wurde mithilfe der Drohne des ABC-Zugs nach möglichen Quellen außerhalb der Halle gesucht. Nach längerer Suche konnte der Austrittsort schließlich als der Abwassertank eines in der Halle untergestellten, zu Veranstaltungszwecken umgebauten Busses bestimmt werden. Der Abwassertank war nicht geleert worden und hatte vermutlich zu gären begonnen. Der ursprüngliche Inhalt des Tanks, aus dem heraus sich Phosphorwasserstoff gebildet hatte, konnte nicht mehr bestimmt werden.
Nachdem der Bus ins Freie verbracht und die Halle gründlich belüftet wurde, konnte der Einsatz nach rund fünf Stunden beendet werden. Am Einsatz beteiligt waren rund 50 Kräfte der Feuerwehr, des ABC-Zugs, der Polizei und des Rettungsdienstes.
